Grundlagen
In Japan wird gesagt, dass Karate-Do mit Höflichkeit beginnt und mit Höflichkeit endet: "Karate-do wa rei ni hajimari rei ni owaru" (rei bedeutet hier Höflichkeit und nicht Verbeugung). Die wichtigsten Regeln des SKISF und des SKIF sind Höflichkeit, Etikette, Benehmen und Disziplin und nicht nur die technischen Aspekte. Das Karate-Do des SKISF basiert auf Disziplin.

Dôjô Kun - Disziplin des Dôjô
Jeder Karateka sollte die Dôjô Kun kennen und diese fünf Leitsätze verinnerlichen.
Begrüssung
Das Wort OSS wird aus den beiden japanischen Worten Osu und Shinobu gebildet. Osu bedeutet wörtlich übersetzt "stossen" oder "drücken", im Zusammenhang mit Karate bedeutet es "Kampfgeist" und "Geduld". Shinobu heisst ertragen und bezieht sich auf das Hinnehmen von Problemen ohne aufzugeben.
Gemäss Meister Kanazawa Kancho wurde das Wort Oss ursprünglich in den japanischen Marine-Schulen benutzt. Heute wird das Wort nur noch in Karate-Kreisen benutzt. Ein gewöhnlicher Japaner wird die erwähnte Bedeutung nicht verstehen, sondern es anders interpretieren. Oss kann als einfache Antwort für Ja oder als Grussform für guten Morgen, gute Nacht, auf Wiedersehen, etc. benutzt werden.
Im Karate-Do hat Oss die traditionellen Bedeutung sich zurückhalten und geduldig zu sein. Die Begrüssung hat einer Verneigung und geschlossen Beinen (Füsse zusammen, Musubi-dachi) zu erfolgen. Eine Begrüssung ohne Verneigung des Kopfes könnte als unhöflich empfunden werden, speziell von den japanischen Instruktoren.
Trainer werden im Training aus Respekt mit "Sensei" angesprochen. Im Japanischen bedeutet Sensei Lehrer auf irgendeinem Gebiet. Deshalb ist es interessant zu wissen, dass die zwei Wort "früher geboren" (als Sie) bzw. "vorher geboren", Sensei gleich Lehrer ergeben. Darin kann man die japanische Denkweise erkennen, den Respekt gegenüber älteren Personen, die mehr Erfahrung in ihrem Leben gesammelt haben.
Japanische Ausdrücke
Im Training werden die Namen der Techniken auf Japanisch gelehrt. Auch das Kommando wird vom Trainer auf Japanisch gegeben. Die wichtigsten Ausdrücke und deren Bedeutung sind nachfolgend aufgelistet:
Kihon = Grundtechniken
Ki heisst Grundlage oder Basis und Hon ist ein Buch oder die Entstehung. Kihon ist Grundtechniken üben, die gegebenen Körperbewegungen werden später in Kombinationstechniken angewandt. Daraus erfolgen Kumite und Kata.
Kumite = Kampf
Kumite ist Freistilkampf von Körperbewegungen der Grundtechniken, die im Zweikampf erprobt werden. Die Reaktion und die Wirkung kann geschult werden.
Kata = Form/Modell
Kata ist das Perfektionieren von Techniken. Kata ist eine Erbschaft von Meistern, die diese Techniken im anstrengenden Training, eigenen Kämpfen und aus geistigen und emotionalen Erfahrungen entwickelt haben. Deswegen ist Karate nicht nur eine Reihe von Techniken für wirkliche Kämpfe, sondern auch eine Art von Gymnastik, die zur körperlichen Wiederherstellung dienen kann. Einen unsichtbaren Gegner in einer vorgeschriebenen Kata (entsprechende Gradierungs-Katas) zu bekämpfen, ist eine persönliche Herausforderung. Nur durch diese Form des geistigen Kampfkunst-Trainings ist Karate als Budo-Disziplin wertvoll.
Das Zahlensystem
- 1 Ichi (gesprochen: itsch)
- 2 Ni
- 3 San
- 4 Shi
- 5 Go
- 6 Roku (gesprochen: rock)
- 7 Shichi (gesprochen: schitsch)
- 8 Hachi (gesprochen: hatsch)
- 9 Kyû
- 10 Jû (gesprochen: dschu)
- 11 Jû ichi (gesprochen: dschu-itsch)
- 12 Jû ni
- 20 Ni jû
- 30 San jû
- 100 Hyaku (gesprochen: hjaku)
- 1000 Sen
- 1998 Sen kyû-hyaku kyû-jû hachi
- 2003 Nisen san
Karate Dô
Weg der leeren Hand
Karateka
Ausübender des Karate Dô
Dôjô
Dô – Weg; Jô – Ort; Die Übung des Weges (Geiko) gewinnt an Inhalt und Klarheit, wenn es eine ehrliche Verbundenheit zwischen Wegschüler (Deshi) und Dôjô gibt. Deshalb ist in der Weglehre das Dôjô kein Trainingsraum, sondern ein heiliger Ort, den man auch noch »Raum der Erleuchtung« nennt. Die Bezeichnung Dôjô bezeiht sich auf den Raum, in dem die Übung stattfindet, doch sie steht symbolisch für die Beziehungstiefe eines Übenden zu seiner Kunst.
Taisô
Gymnastik, Aufwärmübungen
Karate Gi
Kurz Gi, ist heute im Karate-Training verwendete Kleidung, bestehend aus Jacke (Uwagi) und Hose (Zubon) aus weisser Baumwolle sowie einem Gürtel (Obi), dessen Farbe den Fortschrittsgrad des Übenden kennzeichnet.
Sensei
Lehrer, Meister
Shihan
Grossmeister, ehrwürdiger grosser Meister
Kanchô
Höchster Titel im Karate, Kanchô Nobuaki Kanazawa ist momentan einziger Träger dieses Titels
Sempai
der Ältere, Vorsteher der Schüler; Übungsleiter in den Kampfkünsten der selbst Trainingsstunden leitet und Lehrerfunktionen innehat
Kohai
der Jüngere, der jüngere Schüler in den Kampfkünsten
Dôjô Kun
Die Karate-Dôjôkun wurde von dem okinawischen Meister SAKUGAWA SHUNGO gegründet und in alle Stilrichtungen des Karate übernommen. Die Essenz der ursprünglichen Dôjôkun ist auch heute in allen Stilen erhalten geblieben. Sie besteht aus fünf Leitsätzen, die die gesamte geistige Entwicklung eines Übenden auf seinem Weg bestimmen:

Dôjô Kun - Disziplin des Dôjô
Hitotsu, Jinkaku Kansei ni Tsutomuru Koto - Vervollständige den Charakter und das eigene Ich
Hitotsu, Makoto no Michi o Mamoru Koto - Bewahre den Weg der Wahrheit
Hitotsu, Doryoku no Seishin o Yashinau Koto - Entwickle und verstärke den Leistungswillen
Hitotsu, Reigi o Omonzuru Koto - Bewahre die traditionellen Grundprinzipien
Hitotsu, Kekki no Yu o Imashirmuru Koto - Unterlasse jegliche Gewalttätigkeit