Shotokan Karate-Do

Die traditionelle Karatekunst die wir heute im SKIF praktizieren, nennt sich Shotokan Karate-Do. Dieser Stil wurden vom Meister Gichin Funakoshi gegründet. Nicht zuletzt ist es auch den Anstrengungen von Schülern und Freunden Funakoshis zu verdanken, dass wir heute in der Lage sind das Shotokan Karate auch in Europa zu kennen und zu üben. Meister Funakoshi wollte keinen neuen Karate-Stil schaffen. Sein Stil wurde erst viele Jahre später von seinen Schülern, "Shotokan Karate-Do" genannt. Mehr darüber gibt es in den folgenden Kapitel Shotokan und Karate-Do.

Shotokan

Gichin Funakoshi gilt als der Begründer des Shotokan Karate-do Stils. Der aus Okinawa stammende Volksschullehrer Gichin Funakoshi fing an, das Karate zu lehren, als es in Japan noch verboten war, eine dieser Kampfkünste zu üben. In seiner Jugendzeit, die er als kränklich und schwächliches Kind erlebte, riet man ihm mit dem Studium des Karate zu beginnen, um dies Nachteile zu überwinden. Nach merklicher Besserung der Gesundheit erwachte in ihm das Interesse an Karate. Der Aufgabe es zu beherrschen, weihte er Körper und Geist, Herz und Seele. Durch seine unermüdlichen Bemühungen ist heute Karate-do ein International anerkannter Sport.

Vor rund neunzig Jahren begannt er mit dem ehrgeizigen Vorhaben, der japanischen Öffentlichkeit im Grossen, diese komplexe Kunst (oder Sport) Okinawas vorzustellen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten, denn er musste das Karate in aller Heimlichkeit üben, ergab sich für ihn die Möglichkeit, eine Karatedemonstration an einer Schule in Okinawa zu geben. Durch dieses Auftreten in der Öffentlichkeit erfolgte mit der Zustimmung des Kulturministeriums die Aufnahme des Karate in den Lehrplan der Mittelschule sowie in der allgemeinen Jungenschule Okinawas. Mit dieser Massnahme konnte nun Gichin Funakoshi auf offizieller Basis Schüler aufnehmen und unterrichten.

Diese vielseitige Kunst der Selbstverteidigung trat nun aus ihrer Abgeschiedenheit heraus und wurde auch von anderen Schulen und Universitäten in ihre Kursprogramme zur körperlichen Ertüchtigung aufgenommen. Als auch die kaiserliche Marine das Interesse an den Karate-Übungen zeigte, war der Weg für das Karate von Okinawa nach Tokyo offen. Im Alter von zweiundfünfzig Jahren gab er seinen Beruf als Schullehrer auf, gründete mit Hilfe von Freunden die Vereinigung Okinawas für den wahren Geist der Kampfkünste, um die Einigung des Karate-do zu fördern. Mit dieser sehr traditionell eingestellten Haltung, die bis heute im Shotokan Stil enthalten ist, wurde nun Gichin Funakoshi im Jahre 1922 nach Tokyo gerufen, um an einer Demonstration alter japanischer Kampfkünste teilzunehmen. So nahm nun die Verbreitung des Karate in Tokyo erst im Kleinen seine Ausweitung. Bis zu dem Zeitpunkt, da er ein Karate-Dojo (Halle) in Tokyo eröffnen und zahlreiche Schüler aufnehmen konnte, und so Karate einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machte.

Nicht zuletzt ist es den Anstrengungen von Mitschülern, Freunden und Schülern Funakoshis zu verdanken, dass wir heute in der Lage sind, dieses Shotokan Karate auch in Europa zu kennen und zu üben. Sie alle widmeten sowohl ihre Zeit als auch ihre Arbeitskraft der Aufgabe, diese traditionelle Kunst der Selbstverteidigung zu verfeinern, weiterzuentwickeln und sie zu verbreiten

Karate-Do

Das Wesentliche des Karate-do ist nicht, über Sieg und Niederlage zu entscheiden. Denn Karate-do ist eine Kampfkunst, die den Charakter, durch Training des Körpers und Geistes entwickelt, so dass der Karateka in der Lage ist, physische und psychische Hindernisse besser zu meistern.

Karate ist eine Kampfkunst zur waffenlosen Selbstverteidigung, bei der Arme, Beine und der Körper trainiert werden. Die Bewegungen des Körpers und die Reflexe die dabei antrainiert werden, entwickeln eine – mit Waffen vergleichbare – Schlagkraft, mit der ein unerwarteter Angriff abgewendet werden kann. Karate ist eine defensive Kampfkunst und darf niemals offensiven Zwecken dienen.

Karate-do erzieht den Körper. Durch die Ausübung des Karate-do beherrscht der Karateka alle Bewegungen des Körpers, wie zum Beispiel beugen, springen, balancieren, indem er lernt, die Glieder und den Körper nach den Techniken des Karate-do zu bewegen. Die Bewegungskombinationen werden vorwärts, rückwärts und seitlich sowie nach oben und unten ausgeführt. Die so entstandenen Abwehr- sowie Verteidigungstechniken werden vollkommen von der Willenskraft des Karateka kontrolliert und präzise, direkt und mit maximaler Kraft angewendet.

Das Wesentliche aus den Karate-Techniken ist Kime. Kime bedeutet soviel wie "die explosionsartige Ausführung der Techniken" mit maximaler Kraft – Spannung der Muskulatur. Das Kime erfolgt gleichzeitig beim Aufprall des Schlages. Kime wird bei Schlägen, Stössen und Tritten, aber auch bei Abwehren eingesetzt. Eine Technik ohne Kime ist kein richtiges Karate, auch wenn dies so scheinen mag. Das gilt auch für Wettkämpfe, nur dass hier der Kontakt wegen der Verletzungsgefahr durch bestimmte Regeln verboten ist.

"Sun-dome" bedeutet das Abstoppen einer Technik kurz vor dem Auftreffen des Schlages (1 sun = 3 cm). Wenn jedoch eine Technik nicht bis zum Kime geführt wird, kann dies nicht als richtiges Karate bezeichnet werden. Es stellt sich somit das Problem, den Widerspruch zwischen Kime und "Sun-dome" zu überbrücken, um dem Karate als Sportart gerecht zu werden. Die Lösung ist, das Ziel geringfügig vor die jeweiligen empfindlichen Körperstellen des Gegners zu verlagern. Dieses gedachte Ziel lässt sich dann ohne Kontakt kontrolliert und mit maximalem Krafteinsatz treffen.

Durch das Training werden verschiedene Körperteile zu beweglichen und wirksamen Waffen umgewandelt. Hierzu bedarf es einer guten Selbstkontrolle von Körper und Geist. Das Kennenlernen des Körpers durch Konzentrations- und Reaktionsübungen. Die Übungen werden langsam und schnell, in rhytmischer Abfolge von Atmung, Bewegung und Spannung zu der Harmonie von fliessender Bewegung gebracht.

Die Bedeutung: Shotokan Karate-do

"Sho" bedeutet Nadelbaum. "To" heisst Welle und "Kann", kann mit Haus oder Halle übersetzt werden. "Shotokan" war der Name der Trainingshalle (Dojo) von Meister Funakoshi in Tokyo. Meister Funakoshi wollte keinen neuen Karate-Stil schaffen. Sein Stil wurde erst viele Jahre später von seinen Schülern, "Shotokan Karate-do" genannt.

Das Symbol: der Tiger

Als Meister Funakoshi noch auf Okinawa lebte, stieg er gerne auf einen Berg, um die Wellen des Meeres zu beobachten. In der Widerspiegelung der Wellen sah er einen Tiger. Laut einer anderen Geschichte, gab es auf dem Berg einen dichten Bambuswald und Meister Funakoshi sah den Tiger in den Widerspiegelungen der Wellen durch den Bambuswald. Ein Künstler malte einen solchen Tiger für Meister Funakoshi und er wurde zum Symbol des Shotokan Karate-do.

Karate Do für alle:

  • Stärken der Selbstsicherheit
  • Fitness und Ausdauer
  • Selbstverteidigung
  • Ausgleich zum Alltag
  • Innere Ruhe und Befriedigung
  • Disziplin und Selbstkontrolle
  • Wettkämpfe
  • Geist und Körper mit Technik in Bewegung zu einer Einheit verbinden
  • fördert die Koordinationsfähigkeit
  • bringt fernöstliche Kultur näher
  • mentale Reife, Gutes vom Schlechten unterscheiden